Bilderbuch

  • An der Arbeit mit Bilderbüchern schätze ich die Möglichkeit, sich mit einem Thema (zunächst) im Schutze der Fiktion auseinanderzusetzen.
  • Im Bilderbuch erzählen Text und Bild miteinander eine Geschichte. Ihre unterschiedlichen Perspektiven ergänzen sich gegenseitig.
  • Ich arbeite mit Bilderbüchern, die sich an Kinder und Erwachsene richten und formal wie inhaltlich vielschichtig und offen sind. Künstlerische und mediale Entwicklungen der Gegenwart aufgreifend, thematisieren sie existenzielle Fragen. Dabei liefern sie keine Antworten, sondern bieten Impulse.
  • Bilderbücher lesen ist in meinen Augen eine Seh-Schule und damit eine Lebensschule: Genau und wiederholt beobachten. Zwischen Text und Bild hin- und herpendeln, zwischen Detail und Ganzem. Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecken.  Zusammenhänge erkennen. Vor- und zurückblättern. Verweilen. Neues und neu sehen.
  • In der Gruppe zusammen mehr sehen.
  • Ein Bilderbuch verstehen und nicht verstehen: Mehrdeutiges, Rätselhaftes,Ungewöhnliches zulassen; Irritationen, mehrere Deutungen, Unabgeschlossenes aushalten; neue Fragen entstehen lassen. Im Literaturunterricht wie in Supervision/Coaching.
  • Im Vordergrund meiner Seminare im Lehramtsstudium stehen Text-Bild-Analyse und psychodramatische Rollenspiele im Literatur-unterricht. Gattungs- und Themenschwerpunkte sind zum Beispiel:
    • Fantastik | Schubiger/Blau (2013): Das Kind im Mond
    • Philosophische Bilderbücher | Barnett/Klassen (2015): Sam & Dave graben ein Loch.
    • Sprache und Literatur | Wiesner (2002): Die drei Schweine
    • Fremde im Bilderbuch und Fremdverstehen durch Rollenspiel | Ulitzka/Gepp (1993): Im Land der Ecken
    • Gutes Leben | Kooser/Klassen (2013): Das Haus in den Bäumen
    • Tod | Schubiger/Berner (2011): Als der Tod zu uns kam, Hole (2014): Annas Himmel.
Diese Schwerpunkte sind auch in Supervision/Coaching bedeutsam. So finden wir in der fantastischen Literatur widerständige Figuren, die eigensinnige Sichtweisen anbieten. Philosophische Bilderbücher fordern uns auf, Fragen zu stellen und quer zu denken. Bilderbücher zu gutem Leben und solche zum Tod thematisieren Werte aus unterschiedlichen Perspektiven; vom Anfang, von der Mitte oder vom Ende her.

Sieben spielerische Kreise